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Neophyt und Problempflanze Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
Den Namen „Springkraut“ verdankt der Neophyt seinen bei Reife aufspringenden Kapselfrüchten, die ihren Inhalt ohne Probleme mehrere Meter weit schleudern können.
Während die Blütezeit einer einzelnen Pflanze eigentlich eher kurz ausfällt, keimen die Samen des Springkrauts bis in den späten Sommer hinein immer wieder. Verluste werden also schnell kompensiert und Phänomene wie lange Schlechtwetter-Perioden ohne Probleme überstanden.
In den letzten Jahren konnte eine enorme Zunahme der Springkraut-Bestände an Bach-Ufern und Waldrändern beobachtet werden. Trotz aller Vorzüge gilt es eine zu gewaltige Ausbreitung dieses sowie anderer invasiver Neophyten und die damit einhergehende Verarmung der heimischen Vegetation zu verhindern. Biologen, Naturschützer und auch Gewässerfachleute sind sich einig:
Das Drüsige Springkraut zieht gleich mehrere Gefahren mit sich:
- Es schränkt die heimische Biodiversität ein. Als nichtheimische Art hat das Kraut kaum Fressfeinde, um die rasante Ausbreitung in Schach zu halten.
- Die Artenvielfalt schwindet. Darunter leiden auch Insekten, die Vielfalt und offene Bodenstellen brauchen.
- Die Begleitvegetation wird verdrängt. Handelt es sich hierbei um ufersichernde Pflanzen, liegen nach dem Absterben zum Jahresende ungewollte Offenstellen im Boden vor – es besteht also Erosionsgefahr.
Grundsätzlich empfiehlt sich Prävention. Gerade Bewirtschafter naturnaher Flächen sollten auf neu auftretende Einzelpflanzen kontrollieren und bestehende Neophyten umgehend und vor der Samenreife entfernen. Das Schnitt- und Jätgut dabei unbedingt so deponieren, dass die Stängel nicht wieder anwurzeln können, z.B. auf Wurzelstöcken oder in Astgabeln.
Seit 2015 führt der LEV Ravensburg alljährlich das sogenannte Springkrautprojekt durch - ein Projekt, das Naturschutz- und soziale Aspekte miteinander verknüpft. Das Projekt setzt sich zum Ziel, den invasiven Neophyten im Landkreis Ravensburg, primär in naturschutzfachlich wertvollen Gebieten, auf ein Minimum zu reduzieren und damit Lebensräume für einheimische Arten zu erhalten.
Jedes Jahr werden fleißige, ehrenamtliche Helfer gesucht und auch über das Projekt hinaus greifen immer mehr Wanderer und Naturfreunde ganz spontan bei ihren Spaziergängen zu und entfernen einzelne Pflanzen quasi en passant.
Also worauf warten? Auch Sie können diese sinnvolle Form der Landschaftspflege unterstützen!
Für weitere Informationen:
Landschaftserhaltungsverband Ravensburg
Frauenstraße 4
88212 Ravensburg
0751/859610
info@lev-ravensburg.de oder jasmin.salomon@lev-ravensburg.de