Gemeinde Blankenheim

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Förderprojekt "Natur nah dran 2.0"

Augen zu und durch: Wenn blühende Wiese für die Artenvielfalt gemäht werden müssen

„Natur nah dran“-Flächen in Baienfurt erhalten zum Teil Pflegeschnitte

Die Wiese steht in voller Blüte – und plötzlich wird gemäht. Dabei wurden die Wildblumenwiesen im Projekt „Natur nah dran“ doch eigens angelegt, damit Wildbienen und Schmetterlinge Nahrung finden. Was auf den ersten Blick nach einem Widerspruch aussieht, ist in Wirklichkeit ein durchdachter Schritt hin zu mehr Artenvielfalt. „Ein früher Pflegeschnitt im ersten oder zweiten Jahr ist wichtig, damit die neu eingesäten und noch kleinen Wildblumen Licht und Platz zum Wachsen bekommen. Sonst werden sie von schnell wachsenden und weniger erwünschten Pflanzen wie Gänsefuß, Hühnerhirse, Weißklee oder Löwenzahn überwuchert“, sagt Artenschutzreferent Martin Klatt vom NABU Baden-Württemberg. „Wenn man ganz genau hinschaut, erkennt man am Boden die Jungpflanzen von Wegwarte, Margerite oder Salbei. Diese können nach dem Mähen wachsen und wir freuen uns auf eine weitere Blüte im Spätsommer.“
In den nächsten Jahren ist dann meist eine ein- oder zweimalige Mahd ausreichend, nachdem die Wildblumen ausgesamt haben.
 
„Die im Projekt angelegten Biotope benötigen Anfangs etwas Geduld und Pflege, um sich zu entwickeln. Interessant ist auch, dass sie sich im Laufe der ersten Jahre immer weiter verändern“, erklärt Martin Klatt. „Blühen beispielsweise anfangs noch viele einjährige Pflanzen wie Mohn, Leimkraut oder Lein, etabliert sich mit der richtigen Pflege über die Jahre eine stabile Pflanzengemeinschaft mit mehrjährigen Arten wie Wiesen-Witwenblumen, Wiesen-Glockenblumen oder Wiesen-Flockenblumen – das macht die Flächen als Lebensraum so attraktiv für viele Insekten und andere Tiere.“
 
Baienfurt wurde Anfang 2023 für das NABU-Förderprogramm „Natur nah dran“ ausgewählt. Im Herbst wurden mithilfe des Programms vier öffentliche Grünflächen umgestaltet, sodass sich dort langfristige Biotope der Artenvielfalt etablieren. Die Flächen befinden sich direkt vor dem Rathaus, im Kreisverkehr Niederbieger/Mochenwanger Straße, in mehreren Verkehrsinseln Richtung Töbele/Weingarten und im Leggenweg. Neben der finanziellen Förderung sind Schulungen ein Bestandteil von „Natur nah dran“: Dabei treffen sich die 15 Kommunen, die seit 2023 gefördert werden, um gemeinsam unter Anleitung der Naturgartenplanerinnen und -planer Dr. Eva Distler und Dr. Reinhard Witt die Entwicklung und die weitere Pflege der naturnahen Flächen zu besprechen.
 
Bei Fragen zum Förderprojekt „Natur nah dran 2.0“ können Sie sich gerne an Tanja Schneider-Tomajly, Liegenschaftsmanagement, Tel. 0751 4000 36, tanja.schneider-tomajly(@)baienfurt.de, wenden.


Weitere Informationen: www.naturnahdran.de
Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran 2.0“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten.Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. Seit 2016 wandelten 106 Kommunen bereits über 250.000 Quadratmeter naturnah um.

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